Unterart nördliche Linie: Morelia azurea utaraensis
Tiere aus dem Verbreitungsgebiet von Morelia azurea utaraensis kommen aus dem nordöstlichen bis nordwestlichen Teil des Festlandes. Früher nur um die Hochlandgebiete der Cyclops Mountains vermutet. Nicht weit der Grenze von Indonesien und Papua Neu Guinea. Nordwestlich der Stadt Jajapura erhebt sich dieses Gebirge entlang des pazifischen Ozeans. Durch molekularbiologische Untersuchungen wurden Rückschlüsse auf die Zugehörigkeit der nördlichen Linie belegt. Morelia azurea. Um genau zu sein Morelia azurea utaraensis. Durch diese Genuntersuchungen wurde das Verbreitungsgebiet von Morelia azurea utaraensis deutlich in horizontaler Richtung erweitert.
Meine eigenen Tiere gehören zweifelsfrei der nördlichen Linie, dem morphologischen Typus von Morelia azurea utaraensis an.
Trotzdem werde ich meine Jungtiere ab jetzt nicht mehr ausschließlich unter den handelsüblichen Namen „Cyclops Mountains“ anbieten. Obwohl ich meine aktuelle Linie aus F1 Tieren rein züchte.
Da mir keine amtliche Genanalyse vorliegt scheint mir dies zur Zeit der einzig richtige Schritt um weiterhin seriös zu bleiben. Was natürlich an dem morphologischen Erscheinungsbild dieser Variante von Morelia azurea nichts ändert.
Meine Tiere haben die Merkmale der nördlichen Linie von im Verbreitungsgebiet gesammelten und dokumentierten Exemplaren.
Deshalb werden Sie nun nur noch als Morelia azurea utaraensis abgegeben, ohne eng eingegrenzten und spekulativen, lokalen Ortsnamen.
Optisch unterscheiden sich diese sogenannten Hochlandtiere doch von ihren Namensvettern.
Sie scheinen bei vielen Haltern noch kleiner zu bleiben in Endgröße als ihre Verwandten aus den Niederungen. Was auf rauere und suboptimalere Bedingungen in höhere gelegenem Lebensraum zu deuten scheint.
Adulte Tiere kenne ich nicht über 1000g. Meist deutlich darunter.
Egal wie alt.
Die blaue Dorsalzeichnung der Tiere ist selten unterbrochen. Anders als bei vergleichbaren typischen Morelia azurea pulcher oder Morelia azurea azurea Tieren. Die dreieckigen Elemente, die allerdings auch weiße Schuppen beinhalten, reihen sich links und rechts an ein schönes blaues Dorsalband
In der Jugendfärbung sind nur sehr wenige gelbe Tiere zu finden. Umgekehrt wie in der Morelia azurea pulcher Verbreitungsform sind hier eher 80% rote Neonaten und 20% gelbe vertreten.
Auch komplett rote Gelege sind keine Seltenheit. Komplett gelbe Gelege scheint es hingegen nicht zu geben.
In hohen Lagen ist die dunkle Farbe wohl ein über lebenswichtiges Mittel um recht frühzeitig am Tag die ersten Sonnenstrahlen schon optimal verwerten zu können und den Körper schnellstmöglich auf zu heizen. Was aber nicht belegt ist. Im Gegenteil, laut neuesten Erkenntnissen kommt Morelia viridis in einzelnen Höhenlagen bis 2000 Meter vor, mit ausschließlich gelben Neonaten ! Was diese weitläufige Theorie wieder in Frage stellt.
Laut Daniel J.D.Natusch wurden gelbe sowie rote Jungtiere von Morelia a. utaraensis im gleichen Habitat angetroffen. Also scheint die Theorie der besseren Tarnung auch eher zweifelhaft zu sein.
Leute die live im Habitat waren berichteten mir von Nachttemperaturen zwischen 12 und 15 Grad.
Das Rot ist bei vielen Tieren extrem dunkel. Bis hin zu fast schwarzen Tieren.
Wesentlich dunkler als bei Morelia azurea azurea oder Morelia azurea pulcher.
Dies weckt bei Fans von Designermorphen große Hoffnungen.
Der Schwanz hingegen ist am Ende fast weiß. Im Gegensatz zu der dunklen Schwanzspitze von Morelia azurea pulcher. Auch bei gelben Neonaten.
Nur wenige kleine dunkle Schuppen stören die helle Optik. Im Kontrast zum Körper natürlich bestens geeignet um Beutetiere aktiv zu ködern.
Auch im Alter bleibt die Schwanzspitze eher hell bspw. farblos. Sie weist keine Kontrastfarben wie blau oder schwarz auf. Nur helles grün oder ein blasses, unscheinbares Hellgrau. Unauffällig zur Grundfärbung der Tiere.
Was für mich auch neu war bis zu dem Beitrag durch Daniel J.D.Natusch, sowie veröffentlicht 2021 im Buch von Markus Weier, Der Grüne Baumpython / Herpetonverlag, ist das kleine Detail der Irisbänder von Morelia azurea utaraensis. In Freilandstudien hatte Daniel J.D.Natusch erstmals die 3 fachen Irisbänder dieser Verbreitungsform bemerkt und dokumentiert. Dieses Phänomen wurde erstmals bei Tieren von Morelia azurea belegt. Kommt bei Morelia a. utaraensis und der verhältnismäßig kleinen Population Morelia a. azurea vor. Bei Morelia a. pulcher allerdings nicht und Morelia viridis ebenfalls nicht.
In meinem Buchbeitrag – Grüne Baumpythons von NTV – ist mir ein Lapsus passiert auf Seite 25. Dort schriebe ich diese Besonderheit lediglich Morelia a. utaraensis zu, gilt aber auch für Morelia a. azurea. Man möge mir dies verzeihen. In einem etwaigen Nachdruck wird dies auch entsprechend korrigiert. Vielen Dank für euer Verständnis.
Alle 3 Merkmale der nördlichen Linie Morelia a. utaraensis auf einem Foto:
3 fache Irisbänder, helle Schwanzspitze und Dorsalstreifen…
In der Haltung sind Morelia azurea utaraensis eher unproblematisch. Sie werden gepflegt wie andere lokale Verbreitungsformen Grüner Baumpythons auch. Lediglich vielleicht weiter am unteren Level der Temperaturzone. 2-3 Grad kälter. Sie liegen fast nie in warmen Bereichen. 25-27 Grad scheint ihre Wohlfühltemperatur zu sein. Oft noch kälter. Hier sind große Terrarien von Vorteil. Ich pflege meine Tiere in Gruppen von 1.2 in Terrarien 180cm hoch, 150cm lang und 80 cm tief.
Da ich an der Decke Spotstrahler angebracht habe, herrscht ein Temperaturgradient von Über 10 Grad. 30Grad direkt unter dem Spot, wo allerdings niemals ein Tier liegt – auch nicht in der Trächtigkeit, und 20 Grad oder kühler am Boden. Und oft hängen Tiere über Wochen im Bereich von 30cm über dem Boden. Gerade im Sommer natürlich wo die Zimmer gerne aufheizen. Futter braucht Morelia azurea utaraensis nicht viel. Obwohl gerade diese Unterart extrem gut und aggressiv an angebotenes Futter geht. Für mich ein Hinweis auf die öfter eher schlechte Verfügbarkeit passender Nahrung in höheren Lagen des Habitates. Wer lange zögert bleibt dort hungrig. Futtertiere mit 60g sind absolut ausreichen für adulte Tiere. Alle 2-3 Wochen 1 Futtertier. Männer machen gerne sehr lange Futterpausen über das Jahr. Ohne erkennbares System.
Neos fressen ohne Probleme direkt nach der ersten Häutung nackte Mäuse.
Auf die Haltung gehe ich hier nicht weiter ein da ich nur die Unterschiede aufzeigen wollte.
An anderer Stelle auf der Homepage ist die Haltung und Zucht von Morelia viridis / azurea ausführlich beschrieben.